Besuch Bistro 32

Die Fraktion Die Linke/Die PARTEI hat sich am 24.03.2025 bei einem Mittagessen mit dem Zweigleiter der Freckenhorster Werkstätten Udo Mayer-Wittreck ein Bild von der Lage im Schülerbistro 32 gemacht. 

Die Portionen sind auskömmlich gewesen und das Preis- und Leistungsverhältnis in guter Balance, ,,Noch lieber wäre uns natürlich das Konzept der Linken aus Thüringen, die allen Kindern ein kostenloses Mittagessen garantiert haben, aber zumindest sind zusätzliche Beilagen kostenlos, damit definitiv jeder satt wird“ kommentiert Sachkundiger Bürger im Kultur- und Schulausschuss Javier Ignacio Garcia. 

Wir sind überzeugt vom inklusiven Betreiber des Bistros mit frischer Küche und teils lokalen Produkten. Besonders gefreut hat uns, dass die Beschäftigten nach Tarif bezahlt werden, denn leider arbeiten Menschen mit Behinderung viel zu häufig deutlich unter dem Mindestlohn.

Das Team des Bistro 32 besteht aus Menschen jeden Alters, Geschlechts, verschiedener Nationen und Glaubensrichtungen und bildet somit unsere Gesellschaft gut ab. Es ist inklusiv, sehr freundlich und zuvorkommend. Als Fraktion ist uns der inklusive Auftrag des kommunalen Betreibers sehr wichtig, denn er schafft Begegnungen und Erfahrungen sowohl für die Schüler:innen als auch für die Angestellten. Warendorf als inklusiver Ort macht unsere Stadt bunter und lebenswerter. 

Wir fanden die Aussagen der CDU im Ausschuss vom 28.01.25 unwürdig und diskriminierend, da die Kritik auch auf den inklusiven Charakter des Betreibers abzielte, der aufgrund der Zusammenstellung der Mitarbeiter nicht wirtschaftlich arbeiten könne, erinnert sich Javier Ignacio Garcia. Diese Kritik hat auch die Angestellten erreicht. Diese fühlten sich angegriffen und verletzt, wie Herr Mayer-Wittreck und eine Angestellte uns berichteten. Die Angestellten sind sehr wohl in der Lage ihrer Arbeit und den Bedürfnissen der Schüler:innen nachzukommen. Die Probleme des Bistros liegen an anderer Stelle. 

Der Innenhof hat eine räumlich ansprechende Aufenthaltsqualität, es bedarf aber noch einiger Verschönerungen, die in Kooperation mit den Schüler:innen und den SVs erfolgen sollten.

Für Lehrer:innen ist es teilweise schwer, in den vielen kleinen Räumen, der Aufsichtspflicht adäquat nachzukommen. Eine Neustrukturierung der Räume mit einem offeneren Konzept würde die Aufsicht erleichtern und das Bistro deutlich aufwerten, jedoch am meisten kosten. ,,Das Bistro steht zum Beispiel mit McDonalds und dem neuen Lidl in Konkurrenz. Wenn uns als Bürger wichtig ist, dass es langfristig warme Mittagessen für Schüler:innen gibt, muss das Bistro auch ein cooler Ort werden“ kommentiert Selmar Ibrahimovic.

Ein weiterer Vorteil eines Umbaus wäre, dass die Essensausgabe zu einem „free-flow“ System umgebaut werden könnte. Dadurch würden sich die Wartezeiten der Schüler:innen verringern. Diese könnten dann in Ruhe essen, sich erholen und pünktlich zum Unterricht kommen. Außerdem würde die Selbstbedienung der Schüler:innen dem pädagogischen Auftrag der Selbsteinschätzung und Nachhaltigkeit nachkommen.

Für die Fraktion ist es unverständlich, dass Schüler:innen der Gesamtschule während der ersten großen Pause nicht zum Bistro 32 dürfen, obwohl es dort ein gutes und auskömmliches Pausenangebot gibt. Zudem ist der Weg dorthin sicher und kurz. Der kleine Kiosk im Schulgebäude, welcher als Alternative dazu angeboten wird, ist laut Betreiber defizitär und langfristig nicht aufrecht zu erhalten. In Sachen Wirtschaftlichkeit könnte man dem Betreiber dadurch kostenneutral und ohne großen Aufwand entgegenkommen

Während des Besuchs sind wir mit Schüler:innen ins Gespräch gekommen. Sie haben sich im Bistro 32 sichtlich wohl gefühlt und fanden das essen gut. Das Bistro 32 wird als Sozialraum angenommen, um sich zu unterhalten oder sich in einer wohlverdienten Pause einfach nur auszuruhen.

 

Um die Schülerversorgung im Schulviertel zu einem Erfolgsmodell zu machen, fordert unsere Fraktion:

  • Die Aufstellung eines Gesamtkonzepts aller fünf Versorgungsstellen im Schulviertel durch den Betreiber der Freckenhorster Dienstleistungsservice GmbH in Kooperation mit der Verwaltung und dem runden Tisch Bistro32.
  • Die Aufrechterhaltung der Versorgung durch einen inklusiven kommunalen Betrieb.
  • Eine lösungsorientierte und versachlichte Debatte, um die Zukunft des Bistro 32 positiv zu gestalten und die Arbeit der Menschen zu würdigen.
  • Eine regelmäßige Tagung des Runden Tisches zum Bistro 32, mindestens ein mal im Quartal

Regelmäßige Berichte zur Schülerversorgungssituation im Kultur- und Schulausschuss von Seiten des Betreibers.

  • Die Erlaubnis für Schüler:innen schon in der ersten großen Pause zum Bistro zu dürfen