Wer wurde geimpft?

Sarah Saure

Mit einer Gegendarstellung des Josephs-Hospitals war ja zu rechnen. Dass die aber derart scharf ausfällt überrascht schon sehr. 
Der Linken wird vorgeworfen undifferenziert und falsch kritisiert zu haben. Eine Darlegung, wo die Linke Falsches ausgesagt habe, bleibt die Gegendarstellung des Krankenhauses dem Bürger und dem Ortsverband aber schuldig.
Stattdessen folgt eine Liste an holprigen Erklärungsversuchen und Rechtfertigungen. Man habe alles richtig gemacht, sich an die bestehende Impfverordnung gehalten, stehe hinter der Entscheidung und vor allem ganz wichtig: das Kuratorium wurde nicht geimpft. 
Dass das Vorgehen möglicherweise durch die bestehende Impfverordnung gedeckt war, hat die Linke gar nicht in Frage gestellt (siehe Glocke, 20.02. ; WN, 22.02.). Das Kuratorium wurde von der Linken zu keiner Zeit zur Sprache gebracht. Umso mehr verwundert jetzt die vehemente Betonung, man habe das Kuratorium nicht geimpft. 
Zunächst war von 50 überschüssigen Impfdosen die Rede (Glocke, 18.02.). Nun ist von 85 Impfdosen die Rede. Welche Zahlen stimmen denn nun?
Wenn nun das Josephs-Hospital von Irritierungen spricht, so haben diese wohl ihren Ursprung beim Krankenhaus und nicht in unserer Pressemitteilung. 
Der Vorwurf bleibt weiter bestehen. Zumal die Gegendarstellung nicht eine einzige unserer Fragen beantwortet. Diese möchten wir gerne wiederholen:
Wer hat die Entscheidung getroffen, in Priorisierungsgruppe 2 weiter zu impfen? Wer hat sich da explizit für den Vorstand entschieden, noch bevor alle patientennahen Gruppen geimpft waren? Liegt die Entscheidung darüber nicht eher beim Land oder doch bei der einzelnen Institution? Und die alles entscheidende Frage: Wer befand sich noch auf der „erweiterten“ Impfliste des Krankenhauses, wenn es sich weder um patientennahes Pflegepersonal oder Verwaltungsangestellte und Kuratoriumsmitglieder handelt? Wir reden hier immerhin von 50 oder 85 Personen. Wer weiß schon genau, wie viele? 
Die Warendorfer verdienen darüber Aufklärung und keine nichtssagenden Rechtfertigungsversuche.

Sarah Saure, Vorstand DIE LINKE Ortsverband Warendorf