Als die Sonnenblumen-Häuser brannten
Anlässlich des 20. Jahrestag der Ausschreitungen gegen die zentrale Sammelstelle für Asylbewerber in Rostock Lichtenhagen zeigte DIE LINKE im Kreis Warendorf am Montag Abend, 20. August, den Film „the truth lies in Rostock“. Die Dokumentation fasst auf eindrucksvolle Weise die Geschehnisse zusammen, in deren Folge der so genannte „Asylkompromiss“ zustande kam. Unter diesen Verschärfungen leiden Menschen die nach Deutschland kommen noch heute – auch im Kreis Warendorf.
Anlässlich des 20. Jahrestag der Ausschreitungen gegen die zentrale Sammelstelle für Asylbewerber in Rostock Lichtenhagen zeigte DIE LINKE im Kreis Warendorf am Montag Abend, 20. August, den Film „the truth lies in Rostock“. Die Dokumentation fasst auf eindrucksvolle Weise die Geschehnisse zusammen, in deren Folge der so genannte „Asylkompromiss“ zustande kam. Unter diesen Verschärfungen leiden Menschen die nach Deutschland kommen noch heute – auch im Kreis Warendorf.
Die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen waren die massivsten fremdenfeindlich motivierten Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte. Sie dauerten vom 22. bis zum 26. August 1992 und richteten sich gegen die, nach einem Wand-Mosaik benannten, "Sonnenblumen-Häuser". In den Hochhäusern befanden sich die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber und ein Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter. An den Ausschreitungen beteiligten sich mehrere hundert rechtsextreme Randalierer und bis zu 3.000 Bürgerinnen und Bürger. Auf dem Höhepunkt der Ausschreitungen wurden die Häuser mit Molotowcocktails in Brand gesteckt, während sich noch über 100 Vietnamesen und ein Fernsehteam des ZDF darin aufhielten. Die Polizei zog sich zeitweise völlig zurück und überließ das brennende Haus sowie die Eingeschlossenen schutzlos sich selbst.
Im Nachgang der damaligen Ausschreitungen handelten SPD und CDU den so genannten „Asylkompromiss“ aus. Diese Änderung des Grundgesetzes (jetzt Art. 16a GG) und des Asylverfahrensgesetzes bewirkte die Abschaffung des individuellen Grundrechts auf Asyl in Deutschland. Darüber hinaus wurde das Asylbewerberleistungsgesetz eingeführt, welches festlegte, dass Asylbewerber fortan nur Leistungen erhielten, die deutlich unterhalb des Existenzminimums lagen. Diese Regelung wurde kürzlich, nach 19 Jahren, vom Bundesverfassungsgericht als unzulässig zurückgenommen.
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Von Steffen Bockhahn, der Rostock seit 2009 als direktgewählter Abgeordneter im Bundestag vertritt
http://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreitungen_von_Rostock-Lichtenhagen
Gegen Rassismus und Faschismus - Für eine menschenwürdige Flüchtlingspolitik
zum Film
the truth lies in Rostock -> http://www.youtube.com/watch?v=xxID53WmMB4